Am 29.04.2014 habe ich ein Telefon-Interview mit dem Inhaber der Firma
Herrn Michael Sönning, geführt.
patch-werk stellt nach Kundenideen absolut unikate Gummi-Patches her. Im Gegensatz zu gestickten Patches ist die angebotene Version nahezu unverwüstlich.
Das halte ich für interessant für alle Arten von Teams, Clubs, Vereinen, Firmen oder auch Bands, denn die Embleme werden exklusiv an den Besteller verkauft und nicht nach außen vermarktet.
Hallo Herr Sönning, gleich zu Anfang eine private Frage -
wie kam es zu dem Namen „Onkel Michael“?
Vor ca. 10 Jahren kam ich über einen Geschenkgutschein zum Paintballspielen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich dabei geblieben bin. Im Lauf der Zeit ist dann eine Gruppe von über 20 Personen entstanden, die sogar aus 3 Generationen besteht.
Da es in der Gruppe mehrere Michaels gibt, und ich derjenige bin der alles organisiert, entstand der Name „Onkel Michael“. Das Paintballspielen betreibe ich mittlerweile semiprofessionell europaweit, dabei ist dieser Name quasi schon zum meinem „Brand“ geworden.
Auf Ihrem Firmenemblem sieht man Sie mit Gunner-Mütze und Zigarre, ein sehr gelungenes Bild wie ich finde - sind Sie wirklich Zigarrenraucher oder war das einmalig gestellt?
Es ist keine Passion von mir, beschränkt sich auf ca. 10 Stück im Jahr, aber ich weiß eine gute Zigarre schon zu schätzen, zumal ich Ex-Raucher bin. Wenn man sportlich mit halb so alten Spielern mithalten möchte und spätestens, wenn kleine Kinder im Haus sind, sollte man sich das Rauchen schenken. Das Bild entstand übrigens nach einem langen Tag auf dem Paintball-Feld als wir uns aufs Spanferkel gefreut haben, mich hatte jemand zu der Zigarre eingeladen. Bei der Fotoaufnahme ging es mir auch gerade richtig gut!
Wie kam die Idee Gummi-Patches zu produzieren und zu vermarkten?
Beruflich war ich innerhalb der letzten 20 Jahre im mittleren Management bei großen Konzernen wie z.B. Sony und Nintendo beschäftigt und dafür in ganz Deutschland unterwegs. Irgendwann stellte ich fest, dass dies für mich nicht mehr der Lebensinhalt sein konnte.
Es war mir zu viel Politik geworden - „hire and fire“, Umstrukturierungen, Stellenabbau. Egal wo man war, es hat einen immer wieder eingeholt.
Ich hatte immer das Gefühl mal selbst etwas machen zu wollen, aber was? In Berlin bin ich dann in einem Nato-Shop zufällig auf meine ersten Gummi-Patches gestoßen und das war wie eine Eingabe. Als ich diese Patches sah da wusste ich, dass das eine gute Marktnische darstellt, wenn man es richtig macht. Mit meinem angesammelten Knowhow gründete ich daraufhin meine eigene Firma.
Mittlerweile arbeite ich international mit verschiedenen Leuten zusammen, ebenfalls alles selbständige Unternehmer. Wir sind uns darüber einig geworden, dass wir die Globalisierung zum Vorteil aller Beteiligten nutzen wollen und das funktioniert sehr gut.
Ist die Paintballszene Ihre Hauptklientel oder gibt es noch andere größere Kundengruppen?
Die Paintballszene ist natürlich das Naheliegendste, aber mittlerweile bediene ich auch die Bundeswehr, z.B. den Bund deutscher Veteranen, die Division „Schnelle Kräfte“, das KSK, auch Spezialeinheiten aus dem Ausland zählen zu meinen Kunden. Außerdem bekomme ich offizielle Aufträge aus Brüssel von der European Defence Agency. Aber auch eine Filmfirma aus München zählt zu meinen Kunden sowie kleinere Handwerksbetriebe.
Der Kreis der Firmen die an uns herantritt wird immer größer. Wie gesagt - wir verschicken international, gerade ging eine Lieferung nach Hawaii, eine andere nach Hongkong.
Um eine „Modellbestellung“ zu erläutern - was kann man machen und was kostet es?
Falls der Kunde für sein eigenes Patch nur eine grobe Idee hat, können wir einen externen Designer einschalten, das kostet einmalig 89,- €.
Wenn das Motiv feststeht, muss einmalig eine Gussform erstellt werden. Die kleinste Abnahmemenge beträgt 20 Patches. Diese kosten inklusive der Gussform, MwSt. und Versand 299,- €, also 14,95 € pro Patch.
Da bei Folgebestellungen die Gussform ja schon vorliegt kostet dann jeder weitere Patch 9,95 €.
Die Größe ist von der Feinheit des Motivs abhängig, aber man kann grob sagen, dass von 2 x 2 cm bis 10 x 10 cm fast alles möglich ist. Größer geht sogar auch, aber bedingt durch andere Gussformmaße wäre dann ein anderer Preis fällig.
Wie sieht es mit der Qualität aus? Muss man damit rechnen, dass die Embleme mit der Zeit verblassen?
Wir haben strenge Vorgaben der Nato zu erfüllen und bieten allen Kunden die gleiche Qualität nach demselben Standard. Nein, die Embleme bleichen nicht aus.
Herr Sönning, ich bedanke mich für das interessante Gespräch!
Ich bedanke mich für Ihr Interesse und das Interview!
So ein Emblem ist nicht leicht zu fotografieren. Die Fugen sind so fein, dass man auf dem Bild den Eindruck hat, einige Linien wären verlaufen. Aber keine Sorge, alles ist wie mit dem Skalpell unterteilt.
